Römer 1

  1 Paulus, ein Knecht Jesu Christi, berufen zum Apostel, 
    ausgesondert, zu predigen das Evangelium Gottes, 
  2 welches er zuvor verheißen hat durch seine Propheten in der 
    heiligen Schrift, 
  3 von seinem Sohn, der geboren ist von dem Samen Davids nach dem 
    Fleisch 
  4 und kräftig erwiesen als ein Sohn Gottes nach dem Geist, der da 
    heiligt, seit der Zeit, da er auferstanden ist von den Toten, 
    Jesus Christus, unser HERR, 
  5 durch welchen wir haben empfangen Gnade und Apostelamt, unter 
    allen Heiden den Gehorsam des Glaubens aufzurichten unter seinem 
    Namen, 
  6 unter welchen ihr auch seid, die da berufen sind von Jesu Christo, 
  7 allen, die zu Rom sind, den Liebsten Gottes und berufenen 
    Heiligen: Gnade sei mit euch und Friede von Gott, unserm Vater, 
    und dem HERRN Jesus Christus! 
  8 Aufs erste danke ich meinem Gott durch Jesum Christum euer aller 
    halben, daß man von eurem Glauben in aller Welt sagt. 
  9 Denn Gott ist mein Zeuge, welchem ich diene in meinem Geist am 
    Evangelium von seinem Sohn, daß ich ohne Unterlaß euer gedenke 
 10 und allezeit in meinem Gebet flehe, ob sich's einmal zutragen 
    wollte, daß ich zu euch käme durch Gottes Willen. 
 11 Denn mich verlangt, euch zu sehen, auf daß ich euch mitteile etwas 
    geistlicher Gabe, euch zu stärken; 
 12 das ist, daß ich samt euch getröstet würde durch euren und meinen 
    Glauben, den wir untereinander haben. 
 13 Ich will euch aber nicht verhalten, liebe Brüder, daß ich mir oft 
    habe vorgesetzt, zu euch zu kommen (bin aber verhindert bisher), 
    daß ich auch unter euch Frucht schaffte gleichwie unter andern 
    Heiden. 
 14 Ich bin ein Schuldner der Griechen und der Ungriechen, der Weisen 
    und der Unweisen. 
 15 Darum, soviel an mir ist, bin ich geneigt, auch euch zu Rom das 
    Evangelium zu predigen. 
 16 Denn ich schäme mich des Evangeliums von Christo nicht; denn es 
    ist eine Kraft Gottes, die da selig macht alle, die daran glauben, 
    die Juden vornehmlich und auch die Griechen. 
 17 Sintemal darin offenbart wird die Gerechtigkeit, die vor Gott 
    gilt, welche kommt aus Glauben in Glauben; wie denn geschrieben 
    steht: "Der Gerechte wird seines Glaubens leben." 
 18 Denn Gottes Zorn vom Himmel wird offenbart über alles gottlose 
    Wesen und Ungerechtigkeit der Menschen, die die Wahrheit in 
    Ungerechtigkeit aufhalten. 
 19 Denn was man von Gott weiß, ist ihnen offenbar; denn Gott hat es 
    ihnen offenbart, 
 20 damit daß Gottes unsichtbares Wesen, das ist seine ewige Kraft und 
    Gottheit, wird ersehen, so man des wahrnimmt, an den Werken, 
    nämlich an der Schöpfung der Welt; also daß sie keine 
    Entschuldigung haben, 
 21 dieweil sie wußten, daß ein Gott ist, und haben ihn nicht 
    gepriesen als einen Gott noch ihm gedankt, sondern sind in ihrem 
    Dichten eitel geworden, und ihr unverständiges Herz ist 
    verfinstert. 
 22 Da sie sich für Weise hielten, sind sie zu Narren geworden 
 23 und haben verwandelt die Herrlichkeit des unvergänglichen Gottes 
    in ein Bild gleich dem vergänglichen Menschen und der Vögel und 
    der vierfüßigen und der kriechenden Tiere. 
 24 Darum hat sie auch Gott dahingegeben in ihrer Herzen Gelüste, in 
    Unreinigkeit, zu schänden ihre eigenen Leiber an sich selbst, 
 25 sie, die Gottes Wahrheit haben verwandelt in die Lüge und haben 
    geehrt und gedient dem Geschöpfe mehr denn dem Schöpfer, der da 
    gelobt ist in Ewigkeit. Amen. 
 26 Darum hat sie auch Gott dahingegeben in schändliche Lüste: denn 
    ihre Weiber haben verwandelt den natürlichen Brauch in den 
    unnatürlichen; 
 27 desgleichen auch die Männer haben verlassen den natürlichen Brauch 
    des Weibes und sind aneinander erhitzt in ihren Lüsten und haben 
    Mann mit Mann Schande getrieben und den Lohn ihres Irrtums (wie es 
    denn sein sollte) an sich selbst empfangen. 
 28 Und gleichwie sie nicht geachtet haben, daß sie Gott erkenneten, 
    hat sie Gott auch dahingegeben in verkehrten Sinn, zu tun, was 
    nicht taugt, 
 29 voll alles Ungerechten, Hurerei, Schalkheit, Geizes, Bosheit, voll 
    Neides, Mordes, Haders, List, giftig, Ohrenbläser, 
 30 Verleumder, Gottesverächter, Frevler, hoffärtig, ruhmredig, 
    Schädliche, den Eltern ungehorsam, 
 31 Unvernünftige, Treulose, Lieblose, unversöhnlich, unbarmherzig. 
 32 Sie wissen Gottes Gerechtigkeit, daß, die solches tun, des Todes 
    würdig sind, und tun es nicht allein, sondern haben auch Gefallen 
    an denen, die es tun. 

    Römer 2 

  1 Darum, o Mensch, kannst du dich nicht entschuldigen, wer du auch 
    bist, der da richtet. Denn worin du einen andern richtest, 
    verdammst du dich selbst; sintemal du eben dasselbe tust, was du 
    richtest. 
  2 Denn wir wissen, daß Gottes Urteil ist recht über die, so solches 
    tun. 
  3 Denkst du aber, o Mensch, der du richtest die, die solches tun, 
    und tust auch dasselbe, daß du dem Urteil Gottes entrinnen 
    werdest? 
  4 Oder verachtest du den Reichtum seiner Güte, Geduld und 
    Langmütigkeit? Weißt du nicht, daß dich Gottes Güte zur Buße 
    leitet? 
  5 Du aber nach deinem verstockten und unbußfertigen Herzen häufest 
    dir selbst den Zorn auf den Tag des Zornes und der Offenbarung des 
    gerechten Gerichtes Gottes, 
  6 welcher geben wird einem jeglichen nach seinen Werken: 
  7 Preis und Ehre und unvergängliches Wesen denen, die mit Geduld in 
    guten Werken trachten nach dem ewigen Leben; 
  8 aber denen, die da zänkisch sind und der Wahrheit nicht gehorchen, 
    gehorchen aber der Ungerechtigkeit, Ungnade, und Zorn; 
  9 Trübsal und Angst über alle Seelen der Menschen, die da Böses tun, 
    vornehmlich der Juden und auch der Griechen; 
 10 Preis aber und Ehre und Friede allen denen, die da Gutes tun, 
    vornehmlich den Juden und auch den Griechen. 
 11 Denn es ist kein Ansehen der Person vor Gott. 
 12 Welche ohne Gesetz gesündigt haben, die werden auch ohne Gesetz 
    verloren werden; und welche unter dem Gesetz gesündigt haben, die 
    werden durchs Gesetz verurteilt werden 
 13 (sintemal vor Gott nicht, die das Gesetz hören, gerecht sind, 
    sondern die das Gesetz tun, werden gerecht sein. 
 14 Denn so die Heiden, die das Gesetz nicht haben, doch von Natur tun 
    des Gesetzes Werk, sind dieselben, dieweil sie das Gesetz nicht 
    haben, sich selbst ein Gesetz, 
 15 als die da beweisen, des Gesetzes Werk sei geschrieben in ihren 
    Herzen, sintemal ihr Gewissen ihnen zeugt, dazu auch die Gedanken, 
    die sich untereinander verklagen oder entschuldigen), 
 16 auf den Tag, da Gott das Verborgene der Menschen durch Jesus 
    Christus richten wird laut meines Evangeliums. 
 17 Siehe aber zu: du heißest ein Jude und verlässest dich aufs Gesetz 
    und rühmest dich Gottes 
 18 und weißt seinen Willen; und weil du aus dem Gesetz unterrichtet 
    bist, prüfest du, was das Beste zu tun sei, 
 19 und vermissest dich, zu sein ein Leiter der Blinden, ein Licht 
    derer, die in Finsternis sind, 
 20 ein Züchtiger der Törichten, ein Lehrer der Einfältigen, hast die 
    Form, was zu wissen und recht ist, im Gesetz. 
 21 Nun lehrst du andere, und lehrst dich selber nicht; du predigst, 
    man solle nicht stehlen, und du stiehlst; 
 22 du sprichst man solle nicht ehebrechen, und du brichst die Ehe; 
    dir greuelt vor den Götzen, und du raubest Gott, was sein ist; 
 23 du rühmst dich des Gesetzes, und schändest Gott durch Übertretung 
    des Gesetzes; 
 24 denn "eurethalben wird Gottes Name gelästert unter den Heiden", 
    wie geschrieben steht. 
 25 Die Beschneidung ist wohl nütz, wenn du das Gesetz hältst; hältst 
    du das Gesetz aber nicht, so bist du aus einem Beschnittenen schon 
    ein Unbeschnittener geworden. 
 26 So nun der Unbeschnittene das Gesetz hält, meinst du nicht, daß da 
    der Unbeschnittene werde für einen Beschnittenen gerechnet? 
 27 Und wird also, der von Natur unbeschnitten ist und das Gesetz 
    vollbringt, dich richten, der du unter dem Buchstaben und der 
    Beschneidung bist und das Gesetz übertrittst. 
 28 Denn das ist nicht ein Jude, der auswendig ein Jude ist, auch ist 
    das nicht eine Beschneidung, die auswendig am Fleisch geschieht; 
 29 sondern das ist ein Jude, der's inwendig verborgen ist, und die 
    Beschneidung des Herzens ist eine Beschneidung, die im Geist und 
    nicht im Buchstaben geschieht. Eines solchen Lob ist nicht aus 
    Menschen, sondern aus Gott. 

    Römer 3 

  1 Was haben denn die Juden für Vorteil, oder was nützt die 
    Beschneidung? 
  2 Fürwahr sehr viel. Zum ersten: ihnen ist vertraut, was Gott 
    geredet hat. 
  3 Daß aber etliche nicht daran glauben, was liegt daran? Sollte ihr 
    Unglaube Gottes Glauben aufheben? 
  4 Das sei ferne! Es bleibe vielmehr also, daß Gott sei wahrhaftig 
    und alle Menschen Lügner; wie geschrieben steht: "Auf daß du 
    gerecht seist in deinen Worten und überwindest, wenn du gerichtet 
    wirst." 
  5 Ist's aber also, daß unsere Ungerechtigkeit Gottes Gerechtigkeit 
    preist, was wollen wir sagen? Ist denn Gott auch ungerecht, wenn 
    er darüber zürnt? (Ich rede also auf Menschenweise.) 
  6 Das sei ferne! Wie könnte sonst Gott die Welt richten? 
  7 Denn so die Wahrheit Gottes durch meine Lüge herrlicher wird zu 
    seinem Preis, warum sollte ich denn noch als Sünder gerichtet 
    werden 
  8 und nicht vielmehr also tun, wie wir gelästert werden und wie 
    etliche sprechen, daß wir sagen: "Lasset uns Übles tun, auf das 
    Gutes daraus komme"? welcher Verdammnis ist ganz recht. 
  9 Was sagen wir denn nun? Haben wir einen Vorteil? Gar keinen. Denn 
    wir haben droben bewiesen, daß beide, Juden und Griechen, alle 
    unter der Sünde sind, 
 10 wie denn geschrieben steht: "Da ist nicht, der gerecht sei, auch 
    nicht einer. 
 11 Da ist nicht, der verständig sei; da ist nicht, der nach Gott 
    frage. 
 12 Sie sind alle abgewichen und allesamt untüchtig geworden. Da ist 
    nicht, der Gutes tue, auch nicht einer. 
 13 Ihr Schlund ist ein offenes Grab; mit ihren Zungen handeln sie 
    trüglich. Otterngift ist unter den Lippen; 
 14 ihr Mund ist voll Fluchens und Bitterkeit. 
 15 Ihre Füße sind eilend, Blut zu vergießen; 
 16 auf ihren Wegen ist eitel Schaden und Herzeleid, 
 17 und den Weg des Friedens wissen sie nicht. 
 18 Es ist keine Furcht Gottes vor ihren Augen." 
 19 Wir wissen aber, daß, was das Gesetz sagt, das sagt es denen, die 
    unter dem Gesetz sind, auf daß aller Mund verstopft werde und alle 
    Welt Gott schuldig sei; 
 20 darum daß kein Fleisch durch des Gesetzes Werke vor ihm gerecht 
    sein kann; denn durch das Gesetz kommt Erkenntnis der Sünde. 
 21 Nun aber ist ohne Zutun des Gesetzes die Gerechtigkeit, die vor 
    Gott gilt, offenbart und bezeugt durch das Gesetz und die 
    Propheten. 
 22 Ich sage aber von solcher Gerechtigkeit vor Gott, die da kommt 
    durch den Glauben an Jesum Christum zu allen und auf alle, die da 
    glauben. 
 23 Denn es ist kein hier Unterschied: sie sind allzumal Sünder und 
    mangeln des Ruhmes, den sie bei Gott haben sollten, 
 24 und werden ohne Verdienst gerecht aus seiner Gnade durch die 
    Erlösung, so durch Jesum Christum geschehen ist, 
 25 welchen Gott hat vorgestellt zu einem Gnadenstuhl durch den 
    Glauben in seinem Blut, damit er die Gerechtigkeit, die vor ihm 
    gilt, darbiete in dem, daß er Sünde vergibt, welche bisher 
    geblieben war unter göttlicher Geduld; 
 26 auf daß er zu diesen Zeiten darböte die Gerechtigkeit, die vor ihm 
    gilt; auf daß er allein gerecht sei und gerecht mache den, der da 
    ist des Glaubens an Jesum. 
 27 Wo bleibt nun der Ruhm? Er ist ausgeschlossen. Durch das Gesetz? 
    Durch der Werke Gesetz? Nicht also, sondern durch des Glaubens 
    Gesetz. 
 28 So halten wir nun dafür, daß der Mensch gerecht werde ohne des 
    Gesetzes Werke, allein durch den Glauben. 
 29 Oder ist Gott allein der Juden Gott? Ist er nicht auch der Heiden 
    Gott? Ja freilich, auch der Heiden Gott. 
 30 Sintemal es ist ein einiger Gott, der da gerecht macht die 
    Beschnittenen aus dem Glauben und die Unbeschnittenen durch den 
    Glauben. 
 31 Wie? Heben wir denn das Gesetz auf durch den Glauben? Das sei 
    ferne! sondern wir richten das Gesetz auf. 

    Römer 4 

  1 Was sagen wir denn von unserm Vater Abraham, daß er gefunden habe 
    nach dem Fleisch? 
  2 Das sagen wir: Ist Abraham durch die Werke gerecht, so hat er wohl 
    Ruhm, aber nicht vor Gott. 
  3 Was sagt denn die Schrift? "Abraham hat Gott geglaubt, und das ist 
    ihm zur Gerechtigkeit gerechnet." 
  4 Dem aber, der mit Werken umgeht, wird der Lohn nicht aus Gnade 
    zugerechnet, sondern aus Pflicht. 
  5 Dem aber, der nicht mit Werken umgeht, glaubt aber an den, der die 
    Gottlosen gerecht macht, dem wird sein Glaube gerechnet zur 
    Gerechtigkeit. 
  6 Nach welcher Weise auch David sagt, daß die Seligkeit sei allein 
    des Menschen, welchem Gott zurechnet die Gerechtigkeit ohne Zutun 
    der Werke, da er spricht: 
  7 "Selig sind die, welchen ihre Ungerechtigkeiten vergeben sind und 
    welchen ihre Sünden bedeckt sind! 
  8 Selig ist der Mann, welchem Gott die Sünde nicht zurechnet!" 
  9 Nun diese Seligkeit, geht sie über die Beschnittenen oder auch 
    über die Unbeschnittenen? Wir müssen ja sagen, daß Abraham sei 
    sein Glaube zur Gerechtigkeit gerechnet. 
 10 Wie ist er ihm denn zugerechnet? Als er beschnitten oder als er 
    unbeschnitten war? Nicht, als er beschnitten, sondern als er 
    unbeschnitten war. 
 11 Das Zeichen der Beschneidung empfing er zum Siegel der 
    Gerechtigkeit des Glaubens, welchen er hatte, als er noch nicht 
    beschnitten war, auf daß er würde ein Vater aller, die da glauben 
    und nicht beschnitten sind, daß ihnen solches auch gerechnet werde 
    zur Gerechtigkeit; 
 12 und würde auch ein Vater der Beschneidung, derer, die nicht allein 
    beschnitten sind, sondern auch wandeln in den Fußtapfen des 
    Glaubens, welcher war in unserm Vater Abraham, als er noch 
    unbeschnitten war. 
 13 Denn die Verheißung, daß er sollte sein der Welt Erbe, ist nicht 
    geschehen Abraham oder seinem Samen durchs Gesetz, sondern durch 
    die Gerechtigkeit des Glaubens. 
 14 Denn wo die vom Gesetz Erben sind, so ist der Glaube nichts, und 
    die Verheißung ist abgetan. 
 15 Sintemal das Gesetz nur Zorn anrichtet; denn wo das Gesetz nicht 
    ist, da ist auch keine Übertretung. 
 16 Derhalben muß die Gerechtigkeit durch den Glauben kommen, auf daß 
    sie sei aus Gnaden und die Verheißung fest bleibe allem Samen, 
    nicht dem allein, der unter dem Gesetz ist, sondern auch dem, der 
    des Glaubens Abrahams ist, welcher ist unser aller Vater 
 17 (wie geschrieben steht: "Ich habe dich gesetzt zum Vater vieler 
    Völker") vor Gott, dem er geglaubt hat, der da lebendig macht die 
    Toten und ruft dem, was nicht ist, das es sei. 
 18 Und er hat geglaubt auf Hoffnung, da nichts zu hoffen war, auf daß 
    er würde ein Vater vieler Völker, wie denn zu ihm gesagt ist: 
    "Also soll dein Same sein." 
 19 Und er ward nicht schwach im Glauben, sah auch nicht an seinem 
    eigenen Leib, welcher schon erstorben war (weil er schon fast 
    hundertjährig war), auch nicht den erstorbenen Leib der Sara; 
 20 denn er zweifelte nicht an der Verheißung Gottes durch Unglauben, 
    sondern ward stark im Glauben und gab Gott die Ehre 
 21 und wußte aufs allergewisseste, daß, was Gott verheißt, das kann 
    er auch tun. 
 22 Darum ist's ihm auch zur Gerechtigkeit gerechnet. 
 23 Das ist aber nicht geschrieben allein um seinetwillen, daß es ihm 
    zugerechnet ist, 
 24 sondern auch um unsertwillen, welchen es zugerechnet werden soll, 
    so wir glauben an den, der unsern HERRN Jesus auferweckt hat von 
    den Toten, 
 25 welcher ist um unsrer Sünden willen dahingegeben und um unsrer 
    Gerechtigkeit willen auferweckt.    
    
    Römer 5 

  1 Nun wir denn sind gerecht geworden durch den Glauben, so haben wir 
    Frieden mit Gott durch unsern HERRN Jesus Christus, 
  2 durch welchen wir auch den Zugang haben im Glauben zu dieser 
    Gnade, darin wir stehen, und rühmen uns der Hoffnung der 
    zukünftigen Herrlichkeit, die Gott geben soll. 
  3 Nicht allein aber das, sondern wir rühmen uns auch der Trübsale, 
    dieweil wir wissen, daß Trübsal Geduld bringt; 
  4 Geduld aber bringt Erfahrung; Erfahrung aber bringt Hoffnung; 
  5 Hoffnung aber läßt nicht zu Schanden werden. Denn die Liebe Gottes 
    ist ausgegossen in unser Herz durch den heiligen Geist, welcher 
    uns gegeben ist. 
  6 Denn auch Christus, da wir noch schwach waren nach der Zeit, ist 
    für uns Gottlose gestorben. 
  7 Nun stirbt kaum jemand um eines Gerechten willen; um des Guten 
    willen dürfte vielleicht jemand sterben. 
  8 Darum preiset Gott seine Liebe gegen uns, daß Christus für uns 
    gestorben ist, da wir noch Sünder waren. 
  9 So werden wir ja viel mehr durch ihn bewahrt werden vor dem Zorn, 
    nachdem wir durch sein Blut gerecht geworden sind. 
 10 Denn so wir Gott versöhnt sind durch den Tod seines Sohnes, da wir 
    noch Feinde waren, viel mehr werden wir selig werden durch sein 
    Leben, so wir nun versöhnt sind. 
 11 Nicht allein aber das, sondern wir rühmen uns auch Gottes durch 
    unsern HERRN Jesus Christus, durch welchen wir nun die Versöhnung 
    empfangen haben. 
 12 Derhalben, wie durch einen Menschen die Sünde ist gekommen in die 
    Welt und der Tod durch die Sünde, und ist also der Tod zu allen 
    Menschen durchgedrungen, dieweil sie alle gesündigt haben; 
 13 denn die Sünde war wohl in der Welt bis auf das Gesetz; aber wo 
    kein Gesetz ist, da achtet man der Sünde nicht. 
 14 Doch herrschte der Tod von Adam an bis auf Moses auch über die, 
    die nicht gesündigt haben mit gleicher Übertretung wie Adam, 
    welcher ist ein Bild des, der zukünftig war. 
 15 Aber nicht verhält sich's mit der Gabe wie mit der Sünde. Denn so 
    an eines Sünde viele gestorben sind, so ist viel mehr Gottes Gnade 
    und Gabe vielen reichlich widerfahren durch die Gnade des einen 
    Menschen Jesus Christus. 
 16 Und nicht ist die Gabe allein über eine Sünde, wie durch des einen 
    Sünders eine Sünde alles Verderben. Denn das Urteil ist gekommen 
    aus einer Sünde zur Verdammnis; die Gabe aber hilft auch aus 
    vielen Sünden zur Gerechtigkeit. 
 17 Denn so um des einen Sünde willen der Tod geherrscht hat durch den 
    einen, viel mehr werden die, so da empfangen die Fülle der Gnade 
    und der Gabe zur Gerechtigkeit, herrschen im Leben durch einen, 
    Jesum Christum. 
 18 Wie nun durch eines Sünde die Verdammnis über alle Menschen 
    gekommen ist, so ist auch durch eines Gerechtigkeit die 
    Rechtfertigung des Lebens über alle Menschen gekommen. 
 19 Denn gleichwie durch eines Menschen Ungehorsam viele Sünder 
    geworden sind, also auch durch eines Gehorsam werden viele 
    Gerechte. 
 20 Das Gesetz aber ist neben eingekommen, auf daß die Sünde mächtiger 
    würde. Wo aber die Sünde mächtig geworden ist, da ist doch die 
    Gnade viel mächtiger geworden, 
 21 auf daß, gleichwie die Sünde geherrscht hat zum Tode, also auch 
    herrsche die Gnade durch die Gerechtigkeit zum ewigen Leben durch 
    Jesum Christum, unsern HERRN.    
    
    Römer 6 

  1 Was wollen wir hierzu sagen? Sollen wir denn in der Sünde 
    beharren, auf daß die Gnade desto mächtiger werde? 
  2 Das sei ferne! Wie sollten wir in der Sünde wollen leben, der wir 
    abgestorben sind? 
  3 Wisset ihr nicht, daß alle, die wir in Jesus Christus getauft 
    sind, die sind in seinen Tod getauft? 
  4 So sind wir ja mit ihm begraben durch die Taufe in den Tod, auf 
    daß, gleichwie Christus ist auferweckt von den Toten durch die 
    Herrlichkeit des Vaters, also sollen auch wir in einem neuen Leben 
    wandeln. 
  5 So wir aber samt ihm gepflanzt werden zu gleichem Tode, so werden 
    wir auch seiner Auferstehung gleich sein, 
  6 dieweil wir wissen, daß unser alter Mensch samt ihm gekreuzigt 
    ist, auf daß der sündliche Leib aufhöre, daß wir hinfort der Sünde 
    nicht mehr dienen. 
  7 Denn wer gestorben ist, der ist gerechtfertigt von der Sünde. 
  8 Sind wir aber mit Christo gestorben, so glauben wir, daß wir auch 
    mit ihm leben werden, 
  9 und wissen, daß Christus, von den Toten auferweckt, hinfort nicht 
    stirbt; der Tod wird hinfort nicht mehr über ihn herrschen. 
 10 Denn was er gestorben ist, das ist er der Sünde gestorben zu einem 
    Mal; was er aber lebt, das lebt er Gott. 
 11 Also auch ihr, haltet euch dafür, daß ihr der Sünde gestorben seid 
    und lebt Gott in Christo Jesus, unserm HERRN. 
 12 So lasset nun die Sünde nicht herrschen in eurem sterblichen 
    Leibe, ihr Gehorsam zu leisten in seinen Lüsten. 
 13 Auch begebet nicht der Sünde eure Glieder zu Waffen der 
    Ungerechtigkeit, sondern begebet euch selbst Gott, als die da aus 
    den Toten lebendig sind, und eure Glieder Gott zu Waffen der 
    Gerechtigkeit. 
 14 Denn die Sünde wird nicht herrschen können über euch, sintemal ihr 
    nicht unter dem Gesetz seid, sondern unter der Gnade. 
 15 Wie nun? Sollen wir sündigen, dieweil wir nicht unter der dem 
    Gesetz, sondern unter der Gnade sind? Das sei ferne! 
 16 Wisset ihr nicht: welchem ihr euch begebet zu Knechten in 
    Gehorsam, des Knechte seid ihr, dem ihr gehorsam seid, es sei der 
    Sünde zum Tode oder dem Gehorsam zur Gerechtigkeit? 
 17 Gott sei aber gedankt, daß ihr Knechte der Sünde gewesen seid, 
    aber nun gehorsam geworden von Herzen dem Vorbilde der Lehre, 
    welchem ihr ergeben seid. 
 18 Denn nun ihr frei geworden seid von der Sünde, seid ihr Knechte 
    der Gerechtigkeit geworden. 
 19 Ich muß menschlich davon reden um der Schwachheit willen eures 
    Fleisches. Gleichwie ihr eure Glieder begeben habet zum Dienst der 
    Unreinigkeit und von einer Ungerechtigkeit zur andern, also 
    begebet auch nun eure Glieder zum Dienst der Gerechtigkeit, daß 
    sie heilig werden. 
 20 Denn da ihr der Sünde Knechte wart, da wart ihr frei von der 
    Gerechtigkeit. 
 21 Was hattet ihr nun zu der Zeit für Frucht? Welcher ihr euch jetzt 
    schämet; denn ihr Ende ist der Tod. 
 22 Nun ihr aber seid von der Sünde frei und Gottes Knechte geworden, 
    habt ihr eure Frucht, daß ihr heilig werdet, das Ende aber ist das 
    ewige Leben. 
 23 Denn der Tod ist der Sünde Sold; aber die Gabe Gottes ist das 
    ewige Leben in Christo Jesu, unserm HERRN.    
    
    Römer 7 

  1 Wisset ihr nicht, liebe Brüder (denn ich rede mit solchen, die das 
    Gesetz wissen), daß das Gesetz herrscht über den Menschen solange 
    er lebt? 
  2 Denn ein Weib, das unter dem Manne ist, ist an ihn gebunden durch 
    das Gesetz, solange der Mann lebt; so aber der Mann stirbt, so ist 
    sie los vom Gesetz, das den Mann betrifft. 
  3 Wo sie nun eines andern Mannes wird, solange der Mann lebt, wird 
    sie eine Ehebrecherin geheißen; so aber der Mann stirbt, ist sie 
    frei vom Gesetz, daß sie nicht eine Ehebrecherin ist, wo sie eines 
    andern Mannes wird. 
  4 Also seid auch ihr, meine Brüder, getötet dem Gesetz durch den 
    Leib Christi, daß ihr eines andern seid, nämlich des, der von den 
    Toten auferweckt ist, auf daß wir Gott Frucht bringen. 
  5 Denn da wir im Fleisch waren, da waren die sündigen Lüste, welche 
    durchs Gesetz sich erregten, kräftig in unsern Gliedern, dem Tode 
    Frucht zu bringen. 
  6 Nun aber sind wir vom Gesetz los und ihm abgestorben, das uns 
    gefangenhielt, also daß wir dienen sollen im neuen Wesen des 
    Geistes und nicht im alten Wesen des Buchstabens. 
  7 Was wollen wir denn nun sagen? Ist das Gesetz Sünde? Das sei 
    ferne! Aber die Sünde erkannte ich nicht, außer durchs Gesetz. 
    Denn ich wußte nichts von der Lust, wo das Gesetz nicht hätte 
    gesagt: "Laß dich nicht gelüsten!" 
  8 Da nahm aber die Sünde Ursache am Gebot und erregte in mir 
    allerlei Lust; denn ohne das Gesetz war die Sünde tot. 
  9 Ich aber lebte weiland ohne Gesetz; da aber das Gebot kam, ward 
    die Sünde wieder lebendig, 
 10 ich aber starb; und es fand sich, daß das Gebot mir zum Tode 
    gereichte, das mir doch zum Leben gegeben war. 
 11 Denn die Sünde nahm Ursache am Gebot und betrog mich und tötete 
    mich durch dasselbe Gebot. 
 12 Das Gesetz ist ja heilig, und das Gebot ist heilig, recht und gut. 
 13 Ist denn, das da gut ist, mir zum Tod geworden? Das sei ferne! 
    Aber die Sünde, auf daß sie erscheine, wie sie Sünde ist, hat sie 
    mir durch das Gute den Tod gewirkt, auf daß die Sünde würde 
    überaus sündig durchs Gebot. 
 14 Denn wir wissen, daß das Gesetz geistlich ist; ich bin aber 
    fleischlich, unter die Sünde verkauft. 
 15 Denn ich weiß nicht, was ich tue. Denn ich tue nicht, was ich 
    will; sondern, was ich hasse, das tue ich. 
 16 So ich aber das tue, was ich nicht will, so gebe ich zu, daß das 
    Gesetz gut sei. 
 17 So tue ich nun dasselbe nicht, sondern die Sünde, die in mir 
    wohnt. 
 18 Denn ich weiß, daß in mir, das ist in meinem Fleische, wohnt 
    nichts Gutes. Wollen habe ich wohl, aber vollbringen das Gute 
    finde ich nicht. 
 19 Denn das Gute, das ich will, das tue ich nicht; sondern das Böse, 
    das ich nicht will, das tue ich. 
 20 So ich aber tue, was ich nicht will, so tue ich dasselbe nicht; 
    sondern die Sünde, die in mir wohnt. 
 21 So finde ich mir nun ein Gesetz, der ich will das Gute tun, daß 
    mir das Böse anhangt. 
 22 Denn ich habe Lust an Gottes Gesetz nach dem inwendigen Menschen. 
 23 Ich sehe aber ein ander Gesetz in meinen Gliedern, das da 
    widerstreitet dem Gesetz in meinem Gemüte und nimmt mich gefangen 
    in der Sünde Gesetz, welches ist in meinen Gliedern. 
 24 Ich elender Mensch! wer wird mich erlösen von dem Leibe dieses 
    Todes? 
 25 Ich danke Gott durch Jesum Christum, unserm HERRN. So diene ich 
    nun mit dem Gemüte dem Gesetz Gottes, aber mit dem Fleische dem 
    Gesetz der Sünde. 

    Römer 8 

  1 So ist nun nichts Verdammliches an denen, die in Christo Jesu 
    sind, die nicht nach dem Fleisch wandeln, sondern nach dem Geist. 
  2 Denn das Gesetz des Geistes, der da lebendig macht in Christo 
    Jesu, hat mich frei gemacht von dem Gesetz der Sünde und des 
    Todes. 
  3 Denn was dem Gesetz unmöglich war (sintemal es durch das Fleisch 
    geschwächt ward), das tat Gott und sandte seinen Sohn in der 
    Gestalt des sündlichen Fleisches und der Sünde halben und 
    verdammte die Sünde im Fleisch, 
  4 auf daß die Gerechtigkeit, vom Gesetz erfordert, in uns erfüllt 
    würde, die wir nun nicht nach dem Fleische wandeln, sondern nach 
    dem Geist. 
  5 Denn die da fleischlich sind, die sind fleischlich gesinnt; die 
    aber geistlich sind, die sind geistlich gesinnt. 
  6 Aber fleischlich gesinnt sein ist der Tod, und geistlich gesinnt 
    sein ist Leben und Friede. 
  7 Denn fleischlich gesinnt sein ist wie eine Feindschaft wider Gott, 
    sintemal das Fleisch dem Gesetz Gottes nicht untertan ist; denn es 
    vermag's auch nicht. 
  8 Die aber fleischlich sind, können Gott nicht gefallen. 
  9 Ihr aber seid nicht fleischlich, sondern geistlich, so anders 
    Gottes Geist in euch wohnt. Wer aber Christi Geist nicht hat, der 
    ist nicht sein. 
 10 So nun aber Christus in euch ist, so ist der Leib zwar tot um der 
    Sünde willen, der Geist aber ist Leben um der Gerechtigkeit 
    willen. 
 11 So nun der Geist des, der Jesum von den Toten auferweckt hat, in 
    euch wohnt, so wird auch derselbe, der Christum von den Toten 
    auferweckt hat, eure sterblichen Leiber lebendig machen um 
    deswillen, daß sein Geist in euch wohnt. 
 12 So sind wir nun, liebe Brüder, Schuldner nicht dem Fleisch, daß 
    wir nach dem Fleisch leben. 
 13 Denn wo ihr nach dem Fleisch lebet, so werdet ihr sterben müssen; 
    wo ihr aber durch den Geist des Fleisches Geschäfte tötet, so 
    werdet ihr leben. 
 14 Denn welche der Geist Gottes treibt, die sind Gottes Kinder. 
 15 Denn ihr habt nicht einen knechtischen Geist empfangen, daß ihr 
    euch abermals fürchten müßtet; sondern ihr habt einen kindlichen 
    Geist empfangen, durch welchen wir rufen: Abba, lieber Vater! 
 16 Derselbe Geist gibt Zeugnis unserem Geist, daß wir Kinder Gottes 
    sind. 
 17 Sind wir denn Kinder, so sind wir auch Erben, nämlich Gottes Erben 
    und Miterben Christi, so wir anders mit leiden, auf daß wir auch 
    mit zur Herrlichkeit erhoben werden. 
 18 Denn ich halte es dafür, daß dieser Zeit Leiden der Herrlichkeit 
    nicht wert sei, die an uns soll offenbart werden. 
 19 Denn das ängstliche Harren der Kreatur wartet auf die Offenbarung 
    der Kinder Gottes. 
 20 Sintemal die Kreatur unterworfen ist der Eitelkeit ohne ihren 
    Willen, sondern um deswillen, der sie unterworfen hat, auf 
    Hoffnung. 
 21 Denn auch die Kreatur wird frei werden vom Dienst des 
    vergänglichen Wesens zu der herrlichen Freiheit der Kinder Gottes. 
 22 Denn wir wissen, daß alle Kreatur sehnt sich mit uns und ängstet 
    sich noch immerdar. 
 23 Nicht allein aber sie, sondern auch wir selbst, die wir haben des 
    Geistes Erstlinge, sehnen uns auch bei uns selbst nach der 
    Kindschaft und warten auf unsers Leibes Erlösung. 
 24 Denn wir sind wohl selig, doch in der Hoffnung. Die Hoffnung aber, 
    die man sieht, ist nicht Hoffnung; denn wie kann man des hoffen, 
    das man sieht? 
 25 So wir aber des hoffen, das wir nicht sehen, so warten wir sein 
    durch Geduld. 
 26 Desgleichen auch der Geist hilft unsrer Schwachheit auf. Denn wir 
    wissen nicht, was wir beten sollen, wie sich's gebührt; sondern 
    der Geist selbst vertritt uns aufs beste mit unaussprechlichem 
    Seufzen. 
 27 Der aber die Herzen erforscht, der weiß, was des Geistes Sinn sei; 
    denn er vertritt die Heiligen nach dem, das Gott gefällt. 
 28 Wir wissen aber, daß denen, die Gott lieben, alle Dinge zum Besten 
    dienen, denen, die nach dem Vorsatz berufen sind. 
 29 Denn welche er zuvor ersehen hat, die hat er auch verordnet, daß 
    sie gleich sein sollten dem Ebenbilde seines Sohnes, auf daß 
    derselbe der Erstgeborene sei unter vielen Brüdern. 
 30 Welche er aber verordnet hat, die hat er auch berufen; welche er 
    aber berufen hat, die hat er auch gerecht gemacht, die hat er auch 
    herrlich gemacht. 
 31 Was wollen wir nun hierzu sagen? Ist Gott für uns, wer mag wider 
    uns sein? 
 32 welcher auch seines eigenen Sohnes nicht hat verschont, sondern 
    hat ihn für uns alle dahingegeben; wie sollte er uns mit ihm nicht 
    alles schenken? 
 33 Wer will die Auserwählten Gottes beschuldigen? Gott ist hier, der 
    da gerecht macht. 
 34 Wer will verdammen? Christus ist hier, der gestorben ist, ja 
    vielmehr, der auch auferweckt ist, welcher ist zur Rechten Gottes 
    und vertritt uns. 
 35 Wer will uns scheiden von der Liebe Gottes? Trübsal oder Angst 
    oder Verfolgung oder Hunger oder Blöße oder Fährlichkeit oder 
    Schwert? 
 36 wie geschrieben steht: "Um deinetwillen werden wir getötet den 
    ganzen Tag; wir sind geachtet wie Schlachtschafe." 
 37 Aber in dem allem überwinden wir weit um deswillen, der uns 
    geliebt hat. 
 38 Denn ich bin gewiß, daß weder Tod noch Leben, weder Engel noch 
    Fürstentümer noch Gewalten, weder Gegenwärtiges noch Zukünftiges, 
 39 weder Hohes noch Tiefes noch keine andere Kreatur mag uns scheiden 
    von der Liebe Gottes, die in Christo Jesu ist, unserm HERRN. 

    Römer 9 

  1 Ich sage die Wahrheit in Christus und lüge nicht, wie mir Zeugnis 
    gibt mein Gewissen in dem Heiligen Geist, 
  2 daß ich große Traurigkeit und Schmerzen ohne Unterlaß in meinem 
    Herzen habe. 
  3 Ich habe gewünscht, verbannt zu sein von Christo für meine Brüder, 
    die meine Gefreundeten sind nach dem Fleisch; 
  4 die da sind von Israel, welchen gehört die Kindschaft und die 
    Herrlichkeit und der Bund und das Gesetz und der Gottesdienst und 
    die Verheißungen; 
  5 welcher auch sind die Väter, und aus welchen Christus herkommt 
    nach dem Fleisch, der da ist Gott über alles, gelobt in Ewigkeit. 
    Amen. 
  6 Aber nicht sage ich solches, als ob Gottes Wort darum aus sei. 
    Denn es sind nicht alle Israeliter, die von Israel sind; 
  7 auch nicht alle, die Abrahams Same sind, sind darum auch Kinder. 
    Sondern "in Isaak soll dir der Same genannt sein". 
  8 Das ist: nicht sind das Gottes Kinder, die nach dem Fleisch Kinder 
    sind; sondern die Kinder der Verheißung werden für Samen 
    gerechnet. 
  9 Denn dies ist ein Wort der Verheißung, da er spricht: "Um diese 
    Zeit will ich kommen, und Sara soll einen Sohn haben." 
 10 Nicht allein aber ist's mit dem also, sondern auch, da Rebekka von 
    dem einen, unserm Vater Isaak, schwanger ward: 
 11 ehe die Kinder geboren waren und weder Gutes noch Böses getan 
    hatten, auf daß der Vorsatz Gottes bestünde nach der Wahl, 
 12 nicht aus Verdienst der Werke, sondern aus Gnade des Berufers, 
    ward zu ihr gesagt: "Der Ältere soll dienstbar werden dem 
    Jüngeren", 
 13 wie denn geschrieben steht: "Jakob habe ich geliebt, aber Esau 
    habe ich gehaßt." 
 14 Was wollen wir denn hier sagen? Ist denn Gott ungerecht? Das sei 
    ferne! 
 15 Denn er spricht zu Mose: "Welchem ich gnädig bin, dem bin ich 
    gnädig; und welches ich mich erbarme, des erbarme ich mich." 
 16 So liegt es nun nicht an jemandes Wollen oder Laufen, sondern an 
    Gottes Erbarmen. 
 17 Denn die Schrift sagt zum Pharao: "Ebendarum habe ich dich 
    erweckt, daß ich an dir meine Macht erzeige, auf daß mein Name 
    verkündigt werde in allen Landen." 
 18 So erbarmt er sich nun, welches er will, und verstockt, welchen er 
    will. 
 19 So sagst du zu mir: Was beschuldigt er uns denn? Wer kann seinem 
    Willen widerstehen? 
 20 Ja, lieber Mensch, wer bist du denn, daß du mit Gott rechten 
    willst? Spricht auch ein Werk zu seinem Meister: Warum machst du 
    mich also? 
 21 Hat nicht ein Töpfer Macht, aus einem Klumpen zu machen ein Gefäß 
    zu Ehren und das andere zu Unehren? 
 22 Derhalben, da Gott wollte Zorn erzeigen und kundtun seine Macht, 
    hat er mit großer Geduld getragen die Gefäße des Zorns, die da 
    zugerichtet sind zur Verdammnis; 
 23 auf daß er kundtäte den Reichtum seiner Herrlichkeit an den 
    Gefäßen der Barmherzigkeit, die er bereitet hat zur Herrlichkeit, 
 24 welche er berufen hat, nämlich uns, nicht allein aus den Juden 
    sondern auch aus den Heiden. 
 25 Wie er denn auch durch Hosea spricht: "Ich will das mein Volk 
    heißen, daß nicht mein Volk war, und meine Liebe, die nicht meine 
    Liebe war." 
 26 "Und soll geschehen: An dem Ort, da zu ihnen gesagt ward: 'Ihr 
    seid nicht mein Volk', sollen sie Kinder des lebendigen Gottes 
    genannt werden." 
 27 Jesaja aber schreit für Israel: "Wenn die Zahl der Kinder Israel 
    würde sein wie der Sand am Meer, so wird doch nur der Überrest 
    selig werden; 
 28 denn es wird ein Verderben und Steuern geschehen zur 
    Gerechtigkeit, und der HERR wird das Steuern tun auf Erden." 
 29 Und wie Jesaja zuvorsagte: "Wenn uns nicht der HERR Zebaoth hätte 
    lassen Samen übrig bleiben, so wären wir wie Sodom und Gomorra." 
 30 Was wollen wir nun hier sagen? Das wollen wir sagen: Die Heiden, 
    die nicht haben nach der Gerechtigkeit getrachtet, haben 
    Gerechtigkeit erlangt; ich sage aber von der Gerechtigkeit, die 
    aus dem Glauben kommt. 
 31 Israel aber hat dem Gesetz der Gerechtigkeit nachgetrachtet, und 
    hat das Gesetz der Gerechtigkeit nicht erreicht. 
 32 Warum das? Darum daß sie es nicht aus dem Glauben, sondern aus den 
    Werken des Gesetzes suchen. Denn sie haben sich gestoßen an den 
    Stein des Anlaufens, 
 33 wie geschrieben steht: "Siehe da, ich lege in Zion einen Stein des 
    Anlaufens und einen Fels des Ärgernisses; und wer an ihn glaubt, 
    der soll nicht zu Schanden werden." 

    Römer 10 

  1 Liebe Brüder, meines Herzens Wunsch ist, und ich flehe auch zu 
    Gott für Israel, daß sie selig werden. 
  2 Denn ich gebe ihnen das Zeugnis, daß sie eifern um Gott, aber mit 
    Unverstand. 
  3 Denn sie erkennen die Gerechtigkeit nicht, die vor Gott gilt, und 
    trachten, ihre eigene Gerechtigkeit aufzurichten, und sind also 
    der Gerechtigkeit, die vor Gott gilt, nicht untertan. 
  4 Denn Christus ist des Gesetzes Ende; wer an den glaubt, der ist 
    gerecht. 
  5 Mose schreibt wohl von der Gerechtigkeit, die aus dem Gesetz 
    kommt: "Welcher Mensch dies tut, der wird dadurch leben." 
  6 Aber die Gerechtigkeit aus dem Glauben spricht also: "Sprich nicht 
    in deinem Herzen: Wer will hinauf gen Himmel fahren?" (Das ist 
    nichts anderes denn Christum herabholen.) 
  7 Oder: "Wer will hinab in die Tiefe fahren?" (Das ist nichts 
    anderes denn Christum von den Toten holen.) 
  8 Aber was sagt sie? "Das Wort ist dir nahe, in deinem Munde und in 
    deinem Herzen." Dies ist das Wort vom Glauben, das wir predigen. 
  9 Denn so du mit deinem Munde bekennst Jesum, daß er der HERR sei, 
    und glaubst in deinem Herzen, daß ihn Gott von den Toten 
    auferweckt hat, so wirst du selig. 
 10 Denn so man von Herzen glaubt, so wird man gerecht; und so man mit 
    dem Munde bekennt, so wird man selig. 
 11 Denn die Schrift spricht: "Wer an ihn glaubt, wird nicht zu 
    Schanden werden." 
 12 Es ist hier kein Unterschied unter Juden und Griechen; es ist 
    aller zumal ein HERR, reich über alle, die ihn anrufen. 
 13 Denn "wer den Namen des HERRN wird anrufen, soll selig werden." 
 14 Wie sollen sie aber den anrufen, an den sie nicht glauben? Wie 
    sollen sie aber an den glauben, von dem sie nichts gehört haben? 
    wie sollen sie aber hören ohne Prediger? 
 15 Wie sollen sie aber predigen, wo sie nicht gesandt werden? Wie 
    denn geschrieben steht: "Wie lieblich sich die Füße derer, die den 
    Frieden verkündigen, die das Gute verkündigen!" 
 16 Aber sie sind nicht alle dem Evangelium gehorsam. Denn Jesaja 
    sagt: "HERR, wer glaubt unserm Predigen?" 
 17 So kommt der Glaube aus der Predigt, das Predigen aber aus dem 
    Wort Gottes. 
 18 Ich sage aber: Haben sie es nicht gehört? Wohl, es ist ja in alle 
    Lande ausgegangen ihr Schall und in alle Welt ihre Worte. 
 19 Ich sage aber: Hat es Israel nicht erkannt? Aufs erste spricht 
    Mose: "Ich will euch eifern machen über dem, das nicht ein Volk 
    ist; und über ein unverständiges Volk will ich euch erzürnen." 
 20 Jesaja aber darf wohl so sagen: "Ich bin gefunden von denen, die 
    mich nicht gesucht haben, und bin erschienen denen, die nicht nach 
    mir gefragt haben." 
 21 Zu Israel aber spricht er: "Den ganzen Tag habe ich meine Hände 
    ausgestreckt zu dem Volk, das sich nicht sagen läßt und 
    widerspricht." 

    Römer 11 

  1 So sage ich nun: Hat denn Gott sein Volk verstoßen? Das sei ferne! 
    Denn ich bin auch ein Israeliter von dem Samen Abrahams, aus dem 
    Geschlecht Benjamin. 
  2 Gott hat sein Volk nicht verstoßen, welches er zuvor ersehen hat. 
    Oder wisset ihr nicht, was die Schrift sagt von Elia, wie er tritt 
    vor Gott wider Israel und spricht: 
  3 "HERR, sie haben deine Propheten getötet und deine Altäre 
    zerbrochen; und ich bin allein übriggeblieben, und sie stehen mir 
    nach meinem Leben"? 
  4 Aber was sagt die göttliche Antwort? "Ich habe mir lassen übrig 
    bleiben siebentausend Mann, die nicht haben ihre Kniee gebeugt vor 
    dem Baal." 
  5 Also gehet es auch jetzt zu dieser Zeit mit diesen, die 
    übriggeblieben sind nach der Wahl der Gnade. 
  6 Ist's aber aus Gnaden, so ist's nicht aus Verdienst der Werke; 
    sonst würde Gnade nicht Gnade sein. Ist's aber aus Verdienst der 
    Werke, so ist die Gnade nichts; sonst wäre Verdienst nicht 
    Verdienst. 
  7 Wie denn nun? Was Israel sucht, das erlangte es nicht; die 
    Auserwählten aber erlangten es. Die andern sind verstockt, 
  8 wie geschrieben steht: "Gott hat ihnen gegeben eine Geist des 
    Schlafs, Augen, daß sie nicht sehen, und Ohren, daß sie nicht 
    hören, bis auf den heutigen Tag." 
  9 Und David spricht: "Laß ihren Tisch zu einem Strick werden und zu 
    einer Berückung und zum Ärgernis und ihnen zur Vergeltung. 
 10 Verblende ihre Augen, daß sie nicht sehen, und beuge ihren Rücken 
    allezeit." 
 11 So sage ich nun: Sind sie darum angelaufen, daß sie fallen 
    sollten? Das sei ferne! Sondern aus ihrem Fall ist den Heiden das 
    Heil widerfahren, auf daß sie denen nacheifern sollten. 
 12 Denn so ihr Fall der Welt Reichtum ist, und ihr Schade ist der 
    Heiden Reichtum, wie viel mehr, wenn ihre Zahl voll würde? 
 13 Mit euch Heiden rede ich; denn dieweil ich der Heiden Apostel bin, 
    will ich mein Amt preisen, 
 14 ob ich möchte die, so mein Fleisch sind, zu eifern reizen und 
    ihrer etliche selig machen. 
 15 Denn so ihre Verwerfung der Welt Versöhnung ist, was wird ihre 
    Annahme anders sein als Leben von den Toten? 
 16 Ist der Anbruch heilig, so ist auch der Teig heilig; und so die 
    Wurzel heilig ist, so sind auch die Zweige heilig. 
 17 Ob aber nun etliche von den Zweigen ausgebrochen sind und du, da 
    du ein wilder Ölbaum warst, bist unter sie gepfropft und 
    teilhaftig geworden der Wurzel und des Safts im Ölbaum, 
 18 so rühme dich nicht wider die Zweige. Rühmst du dich aber wider 
    sie, so sollst du wissen, daß du die Wurzel nicht trägst, sondern 
    die Wurzel trägt dich. 
 19 So sprichst du: Die Zweige sind ausgebrochen, das ich 
    hineingepfropft würde. 
 20 Ist wohl geredet! Sie sind ausgebrochen um ihres Unglaubens 
    willen; du stehst aber durch den Glauben. Sei nicht stolz, sondern 
    fürchte dich. 
 21 Hat Gott die natürlichen Zweige nicht verschont, daß er vielleicht 
    dich auch nicht verschone. 
 22 Darum schau die Güte und den Ernst Gottes: den Ernst an denen, die 
    gefallen sind, die Güte aber an dir, sofern du an der Güte 
    bleibst; sonst wirst du auch abgehauen werden. 
 23 Und jene, so nicht bleiben in dem Unglauben, werden eingepfropft 
    werden; Gott kann sie wohl wieder einpfropfen. 
 24 Denn so du aus dem Ölbaum, der von Natur aus wild war, bist 
    abgehauen und wider die Natur in den guten Ölbaum gepropft, wie 
    viel mehr werden die natürlichen eingepropft in ihren eigenen 
    Ölbaum. 
 25 Ich will euch nicht verhalten, liebe Brüder, dieses Geheimnis (auf 
    daß ihr nicht stolz seid): Blindheit ist Israel zum Teil 
    widerfahren, so lange, bis die Fülle der Heiden eingegangen sei 
 26 und also das ganze Israel selig werde, wie geschrieben steht: "Es 
    wird kommen aus Zion, der da erlöse und abwende das gottlose Wesen 
    von Jakob. 
 27 Und dies ist mein Testament mit ihnen, wenn ich ihre Sünden werde 
    wegnehmen." 
 28 Nach dem Evangelium sind sie zwar Feinde um euretwillen; aber nach 
    der Wahl sind sie Geliebte um der Väter willen. 
 29 Gottes Gaben und Berufung können ihn nicht gereuen. 
 30 Denn gleicherweise wie auch ihr weiland nicht habt geglaubt an 
    Gott, nun aber Barmherzigkeit überkommen habt durch ihren 
    Unglauben, 
 31 also haben auch jene jetzt nicht wollen glauben an die 
    Barmherzigkeit, die euch widerfahren ist, auf daß sie auch 
    Barmherzigkeit überkommen. 
 32 Denn Gott hat alle beschlossen unter den Unglauben, auf daß er 
    sich aller erbarme. 
 33 O welch eine Tiefe des Reichtums, beides, der Weisheit und 
    Erkenntnis Gottes! Wie gar unbegreiflich sind sein Gerichte und 
    unerforschlich seine Wege! 
 34 Denn wer hat des HERRN Sinn erkannt, oder wer ist sein Ratgeber 
    gewesen? 
 35 Oder wer hat ihm etwas zuvor gegeben, daß ihm werde 
    wiedervergolten? 
 36 Denn von ihm und durch ihn und zu ihm sind alle Dinge. Ihm sei 
    Ehre in Ewigkeit! Amen. 
    
    Römer 12 

  1 Ich ermahne euch nun, liebe Brüder, durch die Barmherzigkeit 
    Gottes, daß ihr eure Leiber begebet zum Opfer, das da lebendig, 
    heilig und Gott wohlgefällig sei, welches sei euer vernünftiger 
    Gottesdienst. 
  2 Und stellet euch nicht dieser Welt gleich, sondern verändert euch 
    durch die Erneuerung eures Sinnes, auf daß ihr prüfen möget, 
    welches da sei der gute, wohlgefällige und vollkommene 
    Gotteswille. 
  3 Denn ich sage euch durch die Gnade, die mir gegeben ist, jedermann 
    unter euch, daß niemand weiter von sich halte, als sich's gebührt 
    zu halten, sondern daß er von sich mäßig halte, ein jeglicher, 
    nach dem Gott ausgeteilt hat das Maß des Glaubens. 
  4 Denn gleicherweise als wir in einem Leibe viele Glieder haben, 
    aber alle Glieder nicht einerlei Geschäft haben, 
  5 also sind wir viele ein Leib in Christus, aber untereinander ist 
    einer des andern Glied, 
  6 und haben mancherlei Gaben nach der Gnade, die uns gegeben ist. 
  7 Hat jemand Weissagung, so sei sie dem Glauben gemäß. Hat jemand 
    ein Amt, so warte er des Amts. Lehrt jemand, so warte er der 
    Lehre. 
  8 Ermahnt jemand, so warte er des Ermahnens. Gibt jemand, so gebe er 
    einfältig. Regiert jemand, so sei er sorgfältig. Übt jemand 
    Barmherzigkeit, so tue er's mit Lust. 
  9 Die Liebe sei nicht falsch. Hasset das Arge, hanget dem Guten an. 
 10 Die brüderliche Liebe untereinander sei herzlich. Einer komme dem 
    andern mit Ehrerbietung zuvor. 
 11 Seid nicht träge in dem, was ihr tun sollt. Seid brünstig im 
    Geiste. Schicket euch in die Zeit. 
 12 Seid fröhlich in Hoffnung, geduldig in Trübsal, haltet an am 
    Gebet. 
 13 Nehmet euch der Notdurft der Heiligen an. Herberget gern. 
 14 Segnet, die euch verfolgen; segnet und fluchet nicht. 
 15 Freut euch mit den Fröhlichen und weint mit den Weinenden. 
 16 Habt einerlei Sinn untereinander. Trachtet nicht nach hohen 
    Dingen, sondern haltet euch herunter zu den Niedrigen. 
 17 Haltet euch nicht selbst für klug. Vergeltet niemand Böses mit 
    Bösem. Fleißigt euch der Ehrbarkeit gegen jedermann. 
 18 Ist es möglich, soviel an euch ist, so habt mit allen Menschen 
    Frieden. 
 19 Rächet euch selber nicht, meine Liebsten, sondern gebet Raum dem 
    Zorn Gottes; denn es steht geschrieben: "Die Rache ist mein; ich 
    will vergelten, spricht der HERR." 
 20 So nun deinen Feind hungert, so speise ihn; dürstet ihn, so tränke 
    ihn. Wenn du das tust, so wirst du feurige Kohlen auf sein Haupt 
    sammeln. 
 21 Laß dich nicht das Böse überwinden, sondern überwinde das Böse mit 
    Gutem. 

    Römer 13 

  1 Jedermann sei untertan der Obrigkeit, die Gewalt über ihn hat. 
    Denn es ist keine Obrigkeit ohne von Gott; wo aber Obrigkeit ist, 
    die ist von Gott verordnet. 
  2 Wer sich nun der Obrigkeit widersetzt, der widerstrebt Gottes 
    Ordnung; die aber widerstreben, werden über sich ein Urteil 
    empfangen. 
  3 Denn die Gewaltigen sind nicht den guten Werken, sondern den bösen 
    zu fürchten. Willst du dich aber nicht fürchten vor der Obrigkeit, 
    so tue Gutes, so wirst du Lob von ihr haben. 
  4 Denn sie ist Gottes Dienerin dir zu gut. Tust du aber Böses, so 
    fürchte dich; denn sie trägt das Schwert nicht umsonst; sie ist 
    Gottes Dienerin, eine Rächerin zur Strafe über den, der Böses tut. 
  5 Darum ist's not, untertan zu sein, nicht allein um der Strafe 
    willen, sondern auch um des Gewissens willen. 
  6 Derhalben müßt ihr auch Schoß geben; denn sie sind Gottes Diener, 
    die solchen Schutz handhaben. 
  7 So gebet nun jedermann, was ihr schuldig seid: Schoß, dem der 
    Schoß gebührt; Zoll, dem der Zoll gebührt; Furcht, dem die Furcht 
    gebührt; Ehre, dem die Ehre gebührt. 
  8 Seid niemand nichts schuldig, als daß ihr euch untereinander 
    liebt; denn wer den andern liebt, der hat das Gesetz erfüllt. 
  9 Denn was da gesagt ist: "Du sollst nicht ehebrechen; du sollst 
    nicht töten; du sollst nicht stehlen; du sollst nicht falsch 
    Zeugnis geben; dich soll nichts gelüsten", und so ein anderes 
    Gebot mehr ist, das wird in diesen Worten zusammengefaßt: "Du 
    sollst deinen Nächsten lieben wie dich selbst." 
 10 Denn Liebe tut dem Nächsten nichts Böses. So ist nun die Liebe des 
    Gesetzes Erfüllung. 
 11 Und weil wir solches wissen, nämlich die Zeit, daß die Stunde da 
    ist, aufzustehen vom Schlaf (sintemal unser Heil jetzt näher ist, 
    denn da wir gläubig wurden; 
 12 die Nacht ist vorgerückt, der Tag aber nahe herbeigekommen): so 
    lasset uns ablegen die Werke der Finsternis und anlegen die Waffen 
    des Lichtes. 
 13 Lasset uns ehrbar wandeln als am Tage, nicht in Fressen und 
    Saufen, nicht in Kammern und Unzucht, nicht in Hader und Neid; 
 14 sondern ziehet an den HERRN Jesus Christus und wartet des Leibes, 
    doch also, daß er nicht geil werde. 

    Römer 14 

  1 Den Schwachen im Glauben nehmet auf und verwirrt die Gewissen 
    nicht. 
  2 Einer glaubt er möge allerlei essen; welcher aber schwach ist, der 
    ißt Kraut. 
  3 Welcher ißt, der verachte den nicht, der da nicht ißt; und welcher 
    nicht ißt, der richte den nicht, der da ißt; denn Gott hat ihn 
    aufgenommen. 
  4 Wer bist du, daß du einen fremden Knecht richtest? Er steht oder 
    fällt seinem HERRN. Er mag aber wohl aufgerichtet werden; denn 
    Gott kann ihn wohl aufrichten. 
  5 Einer hält einen Tag vor dem andern; der andere aber hält alle 
    Tage gleich. Ein jeglicher sei in seiner Meinung gewiß. 
  6 Welcher auf die Tage hält, der tut's dem HERRN; und welcher nichts 
    darauf hält, der tut's auch dem HERRN. Welcher ißt, der ißt dem 
    HERRN, denn er dankt Gott; welcher nicht ißt, der ißt dem HERRN 
    nicht und dankt Gott. 
  7 Denn unser keiner lebt sich selber, und keiner stirbt sich selber. 
  8 Leben wir, so leben wir dem HERRN; sterben wir, so sterben wir dem 
    HERRN. Darum, wir leben oder sterben, so sind wir des HERRN. 
  9 Denn dazu ist Christus auch gestorben und auferstanden und wieder 
    lebendig geworden, daß er über Tote und Lebendige HERR sei. 
 10 Du aber, was richtest du deinen Bruder? Oder, du anderer, was 
    verachtest du deinen Bruder? Wir werden alle vor den Richtstuhl 
    Christi dargestellt werden; 
 11 denn es steht geschrieben: "So wahr ich lebe, spricht der HERR, 
    mir sollen alle Kniee gebeugt werden, und alle Zungen sollen Gott 
    bekennen." 
 12 So wird nun ein jeglicher für sich selbst Gott Rechenschaft geben. 
 13 Darum lasset uns nicht mehr einer den andern richten; sondern das 
    richtet vielmehr, daß niemand seinem Bruder einen Anstoß oder 
    Ärgernis darstelle. 
 14 Ich weiß und bin gewiß in dem HERRN Jesus, daß nichts gemein ist 
    an sich selbst; nur dem, der es rechnet für gemein, dem ist's 
    gemein. 
 15 So aber dein Bruder um deiner Speise willen betrübt wird, so 
    wandelst du schon nicht nach der Liebe. Verderbe den nicht mit 
    deiner Speise, um welches willen Christus gestorben ist. 
 16 Darum schaffet, daß euer Schatz nicht verlästert werde. 
 17 Denn das Reich Gottes ist nicht Essen und Trinken, sondern 
    Gerechtigkeit und Friede und Freude in dem heiligen Geiste. 
 18 Wer darin Christo dient, der ist Gott gefällig und den Menschen 
    wert. 
 19 Darum laßt uns dem nachstreben, was zum Frieden dient und was zur 
    Besserung untereinander dient. 
 20 Verstöre nicht um der Speise willen Gottes Werk. Es ist zwar alles 
    rein; aber es ist nicht gut dem, der es ißt mit einem Anstoß 
    seines Gewissens. 
 21 Es ist besser, du essest kein Fleisch und trinkest keinen Wein und 
    tust nichts, daran sich dein Bruder stößt oder ärgert oder schwach 
    wird. 
 22 Hast du den Glauben, so habe ihn bei dir selbst vor Gott. Selig 
    ist, der sich selbst kein Gewissen macht in dem, was er annimmt. 
 23 Wer aber darüber zweifelt, und ißt doch, der ist verdammt; denn es 
    geht nicht aus dem Glauben. Was aber nicht aus dem Glauben geht, 
    das ist Sünde. 

    Römer 15 

  1 Wir aber, die wir stark sind, sollen der Schwachen Gebrechlichkeit 
    tragen und nicht gefallen an uns selber haben. 
  2 Es stelle sich ein jeglicher unter uns also, daß er seinem 
    Nächsten gefalle zum Guten, zur Besserung. 
  3 Denn auch Christus hatte nicht an sich selber Gefallen, sondern 
    wie geschrieben steht: "Die Schmähungen derer, die dich schmähen, 
    sind auf mich gefallen." 
  4 Was aber zuvor geschrieben ist, das ist uns zur Lehre geschrieben, 
    auf daß wir durch Geduld und Trost der Schrift Hoffnung haben. 
  5 Der Gott aber der Geduld und des Trostes gebe euch, daß ihr 
    einerlei gesinnt seid untereinander nach Jesu Christo, 
  6 auf daß ihr einmütig mit einem Munde lobet Gott und den Vater 
    unseres HERRN Jesu Christi. 
  7 Darum nehmet euch untereinander auf, gleichwie euch Christus hat 
    aufgenommen zu Gottes Lobe. 
  8 Ich sage aber, daß Jesus Christus sei ein Diener gewesen der Juden 
    um der Wahrhaftigkeit willen Gottes, zu bestätigen die 
    Verheißungen, den Vätern geschehen; 
  9 daß die Heiden aber Gott loben um der Barmherzigkeit willen, wie 
    geschrieben steht: "Darum will ich dich loben unter den Heiden und 
    deinem Namen singen." 
 10 Und abermals spricht er: "Freut euch, ihr Heiden, mit seinem 
    Volk!" 
 11 Und abermals: "Lobt den HERRN, alle Heiden, und preiset ihn, alle 
    Völker!" 
 12 Und abermals spricht Jesaja: "Es wird sein die Wurzel Jesse's, und 
    der auferstehen wird, zu herrschen über die Heiden; auf den werden 
    die Heiden hoffen." 
 13 Der Gott aber der Hoffnung erfülle euch mit aller Freude und 
    Frieden im Glauben, daß ihr völlige Hoffnung habet durch die Kraft 
    des heiligen Geistes. 
 14 Ich weiß aber gar wohl von euch, liebe Brüder, daß ihr selber voll 
    Gütigkeit seid, erfüllt mit Erkenntnis, daß ihr euch untereinander 
    könnet ermahnen. 
 15 Ich habe es aber dennoch gewagt und euch etwas wollen schreiben, 
    liebe Brüder, euch zu erinnern, um der Gnade willen, die mir von 
    Gott gegeben ist, 
 16 daß ich soll sein ein Diener Christi unter den Heiden, 
    priesterlich zu warten des Evangeliums Gottes, auf daß die Heiden 
    ein Opfer werden, Gott angenehm, geheiligt durch den heiligen 
    Geist. 
 17 Darum kann ich mich rühmen in Jesus Christo, daß ich Gott diene. 
 18 Denn ich wollte nicht wagen, etwas zu reden, wo dasselbe Christus 
    nicht durch mich wirkte, die Heiden zum Gehorsam zu bringen durch 
    Wort und Werk, 
 19 durch Kraft der Zeichen und Wunder und durch Kraft des Geistes 
    Gottes, also daß ich von Jerusalem an und umher bis Illyrien alles 
    mit dem Evangelium Christi erfüllt habe 
 20 und mich sonderlich geflissen, das Evangelium zu predigen, wo 
    Christi Name nicht bekannt war, auf daß ich nicht auf einen 
    fremden Grund baute, 
 21 sondern wie geschrieben steht: "Welchen ist nicht von ihm 
    verkündigt, die sollen's sehen, und welche nicht gehört haben, 
    sollen's verstehen." 
 22 Das ist auch die Ursache, warum ich vielmal verhindert worden, zu 
    euch zu kommen. 
 23 Nun ich aber nicht mehr Raum habe in diesen Ländern, habe aber 
    Verlangen, zu euch zu kommen, von vielen Jahren her, 
 24 so will ich zu euch kommen, wenn ich reisen werde nach Spanien. 
    Denn ich hoffe, daß ich da durchreisen und euch sehen werde und 
    von euch dorthin geleitet werden möge, so doch, daß ich zuvor mich 
    ein wenig an euch ergötze. 
 25 Nun aber fahre ich hin gen Jerusalem den Heiligen zu Dienst. 
 26 Denn die aus Mazedonien und Achaja haben willig eine gemeinsame 
    Steuer zusammengelegt den armen Heiligen zu Jerusalem. 
 27 Sie haben's willig getan, und sind auch ihre Schuldner. Denn so 
    die Heiden sind ihrer geistlichen Güter teilhaftig geworden, ist's 
    billig, daß sie ihnen auch in leiblichen Gütern Dienst beweisen. 
 28 Wenn ich nun solches ausgerichtet und ihnen diese Frucht 
    versiegelt habe, will ich durch euch nach Spanien ziehen. 
 29 Ich weiß aber, wenn ich zu euch komme, daß ich mit vollem Segen 
    des Evangeliums Christi kommen werde. 
 30 Ich ermahne euch aber, liebe Brüder, durch unsern HERRN Jesus 
    Christus und durch die Liebe des Geistes, daß ihr helfet kämpfen 
    mit Beten für mich zu Gott, 
 31 auf daß ich errettet werde von den Ungläubigen in Judäa, und daß 
    mein Dienst, den ich für Jerusalem tue, angenehm werde den 
    Heiligen, 
 32 auf daß ich mit Freuden zu euch komme durch den Willen Gottes und 
    mich mit euch erquicke. 
 33 Der Gott aber des Friedens sei mit euch allen! Amen.    
    
    Römer 16 

  1 Ich befehle euch aber unsere Schwester Phöbe, welche ist im 
    Dienste der Gemeinde zu Kenchreä, 
  2 daß ihr sie aufnehmet in dem HERRN, wie sich's ziemt den Heiligen, 
    und tut ihr Beistand in allem Geschäfte, darin sie euer bedarf; 
    denn sie hat auch vielen Beistand getan, auch mir selbst. 
  3 Grüßt die Priscilla und den Aquila, meine Gehilfen in Christo 
    Jesu, 
  4 welche haben für mein Leben ihren Hals dargegeben, welchen nicht 
    allein ich danke, sondern alle Gemeinden unter den Heiden. 
  5 Auch grüßet die Gemeinde in ihrem Hause. Grüßet Epänetus, meinen 
    Lieben, welcher ist der Erstling unter denen aus Achaja in 
    Christo. 
  6 Grüßet Maria, welche viel Mühe und Arbeit mit uns gehabt hat. 
  7 Grüßet den Andronikus und den Junias, meine Gefreundeten und meine 
    Mitgefangenen, welche sind berühmte Apostel und vor mir gewesen in 
    Christo. 
  8 Grüßet Amplias, meinen Lieben in dem HERRN. 
  9 Grüßet Urban, unsern Gehilfen in Christo, und Stachys, meinen 
    Lieben. 
 10 Grüßet Apelles, den Bewährten in Christo. Grüßet, die da sind von 
    des Aristobulus Gesinde. 
 11 Grüßet Herodian, meinen Gefreundeten. Grüßet, die da sind von des 
    Narzissus Gesinde in dem HERRN. 
 12 Grüßet die Tryphäna und die Tryphosa, welche in dem HERRN 
    gearbeitet haben. Grüßet die Persis, meine Liebe, welch in dem 
    HERRN viel gearbeitet hat. 
 13 Grüßet Rufus, den Auserwählten in dem HERRN, und seine und meine 
    Mutter. 
 14 Grüßet Asynkritus, Phlegon, Hermas, Patrobas, Hermes und die 
    Brüder bei ihnen. 
 15 Grüßet Philologus und die Julia, Nereus und seine Schwester und 
    Olympas und alle Heiligen bei ihnen. 
 16 Grüßet euch untereinander mit dem heiligen Kuß. Es grüßen euch die 
    Gemeinden Christi. 
 17 Ich ermahne euch aber, liebe Brüder, daß ihr achtet auf die, die 
    da Zertrennung und Ärgernis anrichten neben der Lehre, die ihr 
    gelernt habt, und weichet von ihnen. 
 18 Denn solche dienen nicht dem HERRN Jesus Christus, sondern ihrem 
    Bauche; und durch süße Worte und prächtige Reden verführen sie 
    unschuldige Herzen. 
 19 Denn euer Gehorsam ist bei jedermann kund geworden. Derhalben 
    freue ich mich über euch; ich will aber, daß ihr weise seid zum 
    Guten, aber einfältig zum Bösen. 
 20 Aber der Gott des Friedens zertrete den Satan unter eure Füße in 
    kurzem. Die Gnade unsers HERRN Jesu Christi sei mit euch! 
 21 Es grüßen euch Timotheus, mein Gehilfe, und Luzius und Jason und 
    Sosipater, meine Gefreundeten. 
 22 Ich, Tertius, grüße euch, der ich diesen Brief geschrieben habe, 
    in dem HERRN. 
 23 Es grüßt euch Gajus, mein und der ganzen Gemeinde Wirt. Es grüßt 
    euch Erastus, der Stadt Rentmeister, und Quartus, der Bruder. 
 24 Die Gnade unsers HERRN Jesus Christus sei mit euch allen! Amen. 
 25 Dem aber, der euch stärken kann laut meines Evangeliums und der 
    Predigt von Jesu Christo, durch welche das Geheimnis offenbart 
    ist, das von der Welt her verschwiegen gewesen ist, 
 26 nun aber offenbart, auch kundgemacht durch der Propheten Schriften 
    nach Befehl des ewigen Gottes, den Gehorsam des Glaubens 
    aufzurichten unter allen Heiden: 
 27 demselben Gott, der allein weise ist, sei Ehre durch Jesum 
    Christum in Ewigkeit! Amen.